Auszug aus dem Festival-Blog, 2021
In der Zeit-Ausgabe 26/2021 gab es ein spannendes Interview über unserenZeitwahrnehmung. Darin sagt die Psychologin Isabell Winkler: „Je abwechslungsreicher das Hier und Jetzt, desto schneller vergeht’s – fühlt sich
nachher aber länger an. Je leerer oder routinierter die Gegenwart, desto zäher zieht sie sich – und ist anschließend wie ausgelöscht.
Jede:r kennt das aus dem Kino: Wenn ein Film fesselt, ist er im Nu vorbei, bleibt aber im Kopf. Ist er langweilig, guckt man alle zehn Minuten auf die Uhr und hat die Handlung ein paar Tage später vergessen.“
Heute ist der 30. August, wenn mich jemand fragen würde, wann ich den ersten Abend bei den Heimat Europa
Filmfestspielen war, würde ich sagen vor zweieinhalb Monaten. Dem ein oder anderen Beteiligten mag es ähnlich gehen, manche würden vielleicht noch einen längeren Zeitraum nennen. Und gleichzeitig ging jeder Tag, jeder Abend doch so schnell vorbei.
„Und was jetzt?“, frage ich mich. Jetzt kommt die Müdigkeit, vielleicht ein wenig Freude über eine Pause, aber auch Wehmut – dass jetzt doch alles schon vorbei sein soll. Mein Kopf kann es jedenfalls noch nicht glauben.
An 23 Abenden zeigten die HEIMAT EUROPA Filmfestspiele ein abwechslungsreiches Programm auf den historischen Fruchtmarkt in Simmern, idyllisch gelegen zwischen Pro-Winzkino und Stephanskirche. Als Festival-Bloggerin berichtete ich von und hinter der Bühne, führte Interviews mit Regisseur:innen, Schauspieler:innen und allen anderen Akteur:innen, ohne die das Festival nicht möglich gewesen wäre.