Auszug aus dem Festival-Blog, 2021
Am fünften Abend der Heimat Europa Filmfestspiele 2021 ist ein besonderer Gast in Simmern: Der international bekannte Schauspieler Rainer Bock kommt zum Wettbewerbsfilm EXIL, in dem er an der Seite von Sandra Hüller und Misel Maticevic spielt.
Rainer Bock wurde als Schauspieler bereits mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Er spielte u.a. bei Michael Haneke in „Das weiße Band“ und drehte mit Quentin Tarantino und Steven Spielberg. Zudem war er in Serien wie „Homeland“ und „Better Call Saul“ zusehen.
Rainer Bock ist in Kiel geboren, lebt in München, hat an verschiedenen Theaterhäusern Deutschlands gearbeitet.
Die Frage, was für ihn Heimat bedeutet, liegt auf der Hand und so stellt sie Urs Spörri gleich auf der Festival-Bühne an den Gast:
Rainer Bock: „Heimat ist für mich der Geruch von Meer, von der Ostsee. Meine Familie hatte damals ein Apartment auf Sylt und dieser spezielle Geruch von Hagebutten in der Luft von Sylt – das ist für mich Heimat. Und Bratkartoffeln am Abend“, lacht er. „Letztlich sind viele Dingen in den verschiedenen Heimaten oft sehr ähnlich.“
Lieber Herr Bock nun haben Sie uns bereits auf der Bühne verraten, was für Sie Heimat ausmacht: ihr Herkunftsort. Sie leben allerdings in München, was machen Sie, wenn Sie plötzlich heimweh verspüren? Steigen Sie ins Auto und fahren ans Meer? Oder gibt es auch in München Orte, die heimisch geworden sind?
Er lacht.
Rainer Bock: „So einfach geht das leider nicht mit dem Auto. Zum einen bin natürlich terminlich oft eingebunden, zum anderen fahre ich aus ökologischer Sicht lieber Zug. München ist mittlerweile zu meiner zweiten Heimat geworden, dort lebe ich seit 20 Jahren, meine Frau kommt aus München. Und ich habe dort auch Orte, an denen ich mich heimisch fühle. Doch ganz ehrlich: ich freue mich immer wie Bolle, wenn Drehangebote im Norden liegen.“
An 23 Abenden zeigten die HEIMAT EUROPA Filmfestspiele ein abwechslungsreiches Programm auf den historischen Fruchtmarkt in Simmern, idyllisch gelegen zwischen Pro-Winzkino und Stephanskirche. Als Festival-Bloggerin berichtete ich von und hinter der Bühne, führte Interviews mit Regisseur:innen, Schauspieler:innen und allen anderen Akteur:innen, ohne die das Festival nicht möglich gewesen wäre.
